Der Weg des Wassers

Landschaft geprägt vom Wasser

Die Schwäbische Alb ist eine Karstlandschaft. Sie besteht an der Oberfläche aus Kalkstein, in dem das auftreffende Niederschlagswasser rasch versickert. Auf seinem Weg durch die Schwäbische Alb löst das Wasser dabei den Kalkstein auf. Es entstehen Höhlen. In diesen Höhlen wird teilweise auch wieder Kalk aus dem versickernden Wasser ausgefällt und Tropfsteine bilden sich. So bahnt sich das Wasser den Weg durch die Schwäbische Alb, bis es an Karstquellen wieder an die Oberfläche tritt. Teilweise trifft versickerndes Regenwasser auch auf stauende Gesteinsschichten und tritt in Form von Wasserfällen wieder an die Oberfläche.

Dem Weg des Wassers kann man im UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb an vielen Orten folgen. So kann man beispielsweise in den zwölf Schauhöhlen der Schwäbischen Alb bestaunen, wie das Wasser über Jahrtausende bis Jahrmillionen hinweg große Hohlräume und spannende Tropfsteinformationen schuf. Welche Höhle man auch besucht, Spuren des Wassers sind überall zu finden.

Außergewöhnlich sind auch die vielen Karstquellen. Der Blautopf in Blaubeuren ist weltberühmt, aber auch der Lonetopf, der Brenztopf oder die beiden Zwillingstöpfe Urspringtopf und Achtopf bei Schelklingen strahlen an sonnigen Tagen in sagenhaften Blautönen. Entlang des Albtraufs findet man zudem zahlreiche Wasserfälle. Neben dem bekannten Uracher Wasserfall gibt es den Neidlinger Wasserfall und den Zillhausener Wasserfall, um nur einige zu nennen.

Eine weitere Rarität der Schwäbischen Alb ist die faszinierende Donauversickerung. Das Wasser der Donau versickert zwischen Immendingen und Fridingen im Untergrund und kommt in der wasserreichsten Quelle Deutschlands, dem Aachtopf bei Aach, wieder zum Vorschein. Von dort fließt das Wasser der Donau über die Aach in den Bodensee und damit in den Rhein. Somit fließt die Donau oberirdisch zwar ins Schwarze Meer, unterirdisch fließt ein Teil des Wassers der Oberen Donau aber über den Bodensee und den Rhein in die Nordsee. An den jährlich rund 130 Vollversickerungstagen entwässert die Obere Donau so komplett in das Rheinische Flusssystem.

 

Themen

  • Hüle
    LL ZainingerHuele GregorLengler

    Als Karstgebiet ist die Schwäbische Alb von oberflächlichem Wassermangel geprägt – aber nicht überall. An den Stellen, wo der Schwäbische Vulkan vor rund 15 Millionen Jahren die Alb durchschlagen hat, haben sich teilweise über dem wasserstauenden vulkanischem Gestein abflusslose Senken gebildet, in denen sich das Regenwasser sammeln kann. Diese Vernässungsflächen wurden von den Menschen bei der Besiedelung der Alb genutzt, da sie das lebenswichtige Wasser bereitstellten. Man nennt sie Hülbe oder Hüle. Aber nicht jede Hüle geht auf Vulkanismus zurück. Teilweise handelt es sich auch um Senken, die durch Verwitterungslehm abgedichtet sind und deshalb Wasser führen. Oder die Hülen wurden von den Bewohnern der Alb angelegt.

  • Höhle
    LL SontheimerHoehle ReinerEnkelmann

    Das Wasser versickert im Kalkgestein der Schwäbischen Alb rasant. Auf dem Weg durch den Untergrund löst es dabei Kalk auf und transportiert diesen mit sich. Dabei entstehen fantastische Höhlensysteme, viele davon mit prächtigen Tropfsteinen. Tropfsteine entstehen, wenn der gelöste Kalk ausfällt. Mit rund 2800 Höhlen ist die Schwäbische Alb die höhlenreichste Region Deutschlands. Daher widmet der Geopark Schwäbische Alb den Höhlen auch viel Aufmerksamkeit. Einen Überblick über die Schauhöhlen gibt es bei "Geopark Entdecken".

  • Wasserfall
    LL NeidlingerWasserfall ReinerEnkelmann

    An Quellhorizonten tritt Wasser wieder an die Oberfläche. Entlang des Albtraufs findet man daher zahlreiche Wasserfälle, die ein einzigartiges Naturschauspiel darstellen. Vielerorts kann man an diesen Wasserfällen auch dem jüngsten Gestein der Schwäbischen Alb – dem Kalktuff – beim Wachsen zusehen. An manchen Wasserfällen kann der Kalktuff sogar wenige Zentimeter im Jahr wachsen. Aber Vorsicht! Kalktuff ist sehr weich und geht kaputt, wenn man auf ihn tritt. Kalktuffterrassen sind wertvolle Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere. Das auffällige poröse Gestein wurde in vielen historischen Gebäuden auf der Alb verbaut.

  • Karstquelle
    LL BlautopfBlaubeuren GregorLengler

    Das kalkreiche Wasser, das in der Schwäbischen Alb versickert ist, tritt im Südosten der Alb in Form von Karstquellen wie dem Blautopf oder dem Lonetopf wieder an die Oberfläche. Das strahlend blaue Wasser ist kennzeichnend für diese Quelltöpfe. Es ist deshalb so blau, weil der blaue Anteil des Sonnenlichts an den vielen Kalkpartikeln im Wasser gestreut wird und wir das Wasser daher als strahlend blau wahrnehmen.

  • Fluss
    LL NPObereDonaumitSchlossWerenwag ReinerEnkelmann

    Nicht alles Wasser versickert im Karst der Schwäbischen Alb. An einigen Orten kann man wunderbar entlang von Bächen und Flüssen wandern und Rad fahren. Wenn man dabei die Augen offen hält, entdeckt man aber auch entlang dieser Flüsse den ein oder anderen faszierenden Wasserfall. An der Donau kann man bestaunen, wie das Wasser im Karst versickert und ein ganzer Fluß auf einmal verschwindet.

  • Trockental
    LL Wental ReinerEnkelmann v2

    In den Trockentälern der Schwäbischen Alb kann man in ehemaligen Bach- und Flussbetten spazieren gehen. So floss beispielsweise im Wental einst ein Fluss. Dieser fließt heute unterirdisch, hinterließ aber das eindrucksvolle Tal mit seinen markanten Felsen.

Impressionen

  • Weg des Wassers
    Der Weg des Wassers