Lebensraum Höhle

Höhlen sind natürlich entstandene Hohlräume im Gestein. Ihre Größe kann sehr unterschiedlich sein, von der Größe eines Menschen bis hin zu km-langen zusammenhängenden Höhlensystemen. Künstlich gegrabene Hohlräume nennt man nicht Höhle, sondern „Stollen“ oder „Tunnel“. Höhlen entstehen entweder durch die Herauslösung von Gestein (z.B. Karsthöhlen) oder die Entstehung von Gestein, welches einen Hohlraum frei lässt (z.B. Kalktuffhöhlen).

Da die Felsen der Schwäbische Alb überwiegend aus dem leicht im Regenwasser löslichen Kalkstein bestehen und es dort auch genügend regnet, ist das Mittelgebirge stark verkarstet und zählt zu den höhlenreichsten Regionen in Europa. Rund 2800 große und kleine Höhlen sind beschrieben. In ihnen herrschen besondere Bedingungen, die sie zu speziellen Lebensräumen machen.

Warum gibt es in Höhlen keine Pflanzen?
Dort herrscht absolute Dunkelheit. Der Mangel an Licht bewirkt, dass in Höhlen abseits vom Eingang keine Pflanzen wachsen können. Höhlentiere sind oft farblos, da eine Tarnfärbung für sie keinen Vorteil bringt. Ihre Augen sind oft zurückgebildet, weil sie in der Dunkelheit nichts sehen können. Fledermäuse orientieren sich über das Gehör, indem sie Schallwellen aussenden, die an Hindernissen zurückgeworfenen werden.

Warum ist es in Höhlen kühl?
In Höhlen herrscht das ganze Jahr über dieselbe Temperatur. Sie entspricht ungefähr der jährlichen Durchschnittstemperatur der Region. Auf der Schwäbischen Alb um die 8-9 °C. Ein idealer Ort für Tiere wie z.B. Fledermäuse, um zu überwintern. Knochenfunde in Höhlen zeigen, dass in der Eiszeit auch Bären dort überwintert haben. Menschen der Eiszeit nutzten die Höhlen als Unterschlupf, da sie ihnen Schutz vor Kälte und Wind und Wetter und auch Raubtieren boten.

Warum sind Höhlen Archive der Klima- und Menschheitsgeschichte?
In Karsthöhlen erhalten sich fossile Knochen von Tieren und die Nachweise von eiszeitlichen Menschen besonders gut, sodass sie bis heute überdauert haben. In der gleichbleibend kühlen Temperatur und hohen Luftfeuchtigkeit von Höhlen laufen chemische Prozesse langsamer ab und organisches Material zersetzt sich nicht so schnell. Außerdem fehlt der zerstörerische Einfluss von Wind und Wetter und die schnelle Überdeckung mit Sedimenten. Das ist der Grund, warum man viele Funde von frühen Menschen in Höhlen macht. In Tropfsteinen sind übrigens sogar Informationen über das Klima vergangener Zeiten erhalten. 

Impressionen

  • Geisterhoehle Rechtenstein ReinerEnkelmann
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