Leitfossilien: Zeitmarken der Erdgeschichte
Bei der Erforschung der Erdgeschichte stehen Wissenschaftler immer wieder vor der Frage nach dem Alter einer Gesteinsschicht. Eine ungefähre Vorstellung bietet die relative Altersbestimmung. Sie gibt zwar keine Auskunft über das absolute Alter, doch ermöglicht sie es, die gefundene Gesteinsschicht in eine zeitliche Abfolge einzuordnen.
Findet man beispielsweise an verschiedenen Orten ähnliche Meeressedimente mit den gleichen Fossilien, kann es bedeuten, dass sie zur gleichen Zeit abgelagert worden sind. Besonders gut funktioniert das mit Fossilien, die leicht erkennbar sind, in einer Zeit sehr häufig waren, sodass viele davon im Gestein gefunden werden und nach dieser kurzen Blütezeit schnell wieder ausgestorben sind.
Sie werden als sogenannte Leitfossilien einer bestimmten Zeitspanne und den darin abgelagerten Gesteinsschichten zugeordnet. Das heißt, wenn ich solch ein Fossil finde, weiß ich sofort, in welchem Abschnitt der Schichtenfolge ich mich befinde. Der bekannte Naturwissenschaftler Friedrich August Quenstedt gliederte im 19. Jahrhundert die Juraschichten der Schwäbischen Alb nach dieser Methode und nutzte dazu die zahlreich vorkommenden Ammoniten, deren gut unterscheidbaren Arten alle Voraussetzungen für ein Leitfossil erfüllen.
Impressionen
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© Ulrich SauerbornLeitfossilien: Zeitmarken der Erdgeschichte
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© Günter SchweigertAmmonit Prodactylioceras davoei, Leitfossil im Unterjura, Unter Pliensbachium
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© Günter SchweigertAmmonit Perilytoceras jurense, Leitfossil, Schwarzjura, Jurensismergel Formation
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© Günter SchweigertAmmonit Aulacostephanus pseudomutabilis, Leitfossil im Weissjura, Untere Felsenkalke
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© Günter SchweigertAmmonit Leioceras opalinum, Leitfossil im Braunjura, Opalinuston Formation
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© Günter SchweigertAmmonit Epipeltoceras bimammatum, Leitfossil, Unterer Weissjura
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Aufwändige Fossilienillustrationen aus Quenstedt's Zeiten.