Geowindows für die Partnerschulen des UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb
Zum Jahresbeginn hat der UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb seine 12 Partnerschulen mit Geowindows ausgestattet – innovative Unterrichtsmedien, die geologische Prozesse anschaulich und handlungsorientiert vermitteln. Ende Januar fanden dazu Workshops an zwei Schulen statt: am Karl-von-Frisch-Gymnasium in Dußlingen und an der Hillerschule in Steinheim. An beiden Standorten nahmen auch Lehrkräfte weiterer Geoparkschulen teil, um die Möglichkeiten des Geowindows kennenzulernen.
Das Geowindow wurde unter der Federführung von Prof. Dr. C. Falk am Institut für Geographie an der PH Freiburg konzipiert und im Rahmen der Examensarbeit von Diplom-Geologe Mathias Faller weiterentwickelt. Faller, der maßgeblich an der Entwicklung beteiligt war, hebt die Bedeutung von handlungsorientiertem Unterricht hervor: „Alle Schulfächer legen heute Wert darauf, dass Schülerinnen und Schüler aktiv lernen. Das stärkt das Verständnis und sorgt für nachhaltiges Lernen.“
Gerade in den Naturwissenschaften sei es essenziell, Lerninhalte nicht nur theoretisch zu vermitteln, so Faller. „In der Chemie gibt es den Bunsenbrenner und das Reagenzglas – es knallt, es stinkt, es raucht. Alle Sinne werden angesprochen, und genau dadurch bleibt das Gelernte besser in Erinnerung. Für die Geowissenschaften gab es bislang kein vergleichbares Modell. Mit dem Geowindow schließen wir diese Lücke.“
Das Geowindow entstand aus einer praktischen Notwendigkeit heraus: Während seines Zweitstudiums als Grund- und Hauptschullehrer sollte Faller ein Experiment entwickeln, um die Mechanismen des Golfstroms im Unterricht verständlich zu machen. Dabei stellte er fest, dass es keine geeigneten Modelle gab. Eine Bauanleitung des Helmholtz-Instituts Kiel für ein Mini-Aquarium brachte ihn auf die Idee, ein eigenes Modell zu entwickeln. Das Ergebnis: ein vielseitiges Lehrmittel, mit dem geologische Prozesse wie die Entstehung von Gebirgen, Vulkanismus oder Grundwasserströme anschaulich dargestellt werden können.
Das Projekt ergab sich ursprünglich aus einer gemeinsamen Entwicklung mit der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg auf deren Webseite ein Video zu sehen ist, das an einem Beispiel Schritt für Schritt zeigt, wie ein "Rezept" für das Geowindow modelliert wird.
Wir wünschen unseren Partnerschulen mit den neuen Lernmitteln viel Spaß und neue Erkenntnisse.
Info | Reel auf Instagram | So funktioniert das Geowindow
Impressionen
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© Fotos: Ute Mai, GeoparkEntwickler des Geowindows, Diplom-Geologe Mathias Faller, während eines Geowindow-Workshops am Karl-von-Frisch-Gymnasium.
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In beiden Schulen waren auch Lehrkräfte verschiedener Geoparkschulen anwesend, um sich mit den Einsatzmöglichkeiten der Geowindows vertraut zu machen.
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Mit dem Geowindow können Prozesse visualisiert werden, die sich dem Auge erstmal entziehen, weil sie unter der Erd- oder Wasseroberfläche stattfinden.
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Das Geowindow ist ein analoges Medium, mit dem sich mithilfe von Sand, Götterspeise, Honig, Mehl und Kaffeepulver verschiedene Prozesse der Erde nachbilden lassen, um verständlich zu machen, wie die Stoffkreisläufe unseres Planeten funktionieren.